Du möchtest mobiler DJ werden
Dann bist Du hier genau richtig! Auf diesen Seiten erkläre ich Dir, was Du alles wissen musst, wenn Du Dich entschlossen hast als mobiler DJ durchzustarten. Dazu habe ich 10 Tipps zusammengestellt, die Du Dir zu Herzen nehmen solltest. Vor allem ist es wichtig, die Grundlagen zu kennen und nicht von Anfang an völlig zu übertreiben, was z.B. Deine Ausrüstung (Equipment, PA-Anlage, Licht, Werbung, usw.) angeht!
Tipp 1: Sammle Erfahrung
Ohne entsprechende Kenntnisse was ein mobiler DJ macht, wirst Du nicht weit kommen! Für diese erste "Lernphase" solltest Du Dir Zeit nehmen, denn sich überstürzt in dieses Abenteuer zu begeben wird Dir nicht viel bringen. Suche Dir einen DJ aus Deinem Bekanntenkreis oder aus der Nähe und frage ihn, ob Du ihn begleiten darfst! Verlange dafür kein Geld! Wenn Du wirklich Lust auf diese Arbeit hast, solltest Du zuerst Deine Zeit investieren. Helfe beim Aufbau und schaue Dir an, wie der DJ die Gäste unterhält, wie er mit ihnen arbeitet, auf sie eingeht, wie er den Abend gestaltet und seine Musik heraussucht. Wenn es der DJ zulässt, vertrete ihn erstmal eine Viertelstunde und schaue, wie Du mit der Technik klarkommst.
Tipp 2: Erweitere Dein Musikwissen
Du wirst als mobiler DJ immer wieder an Deine Grenzen stoßen, wenn Du Dich nicht für "Mainstream-Musik" interessiert. Auf Events, für die ein mobiler DJ gebucht wird, sitzen fast immer Gäste aller Altersklassen. Wenn Dich also jemand nach Rick Astley ("Never gonna give you up") oder nach Barry White ("My first, the last, my everything ") fragt, solltest Du schon wissen, wer das ist! Dieses Wissen habe ich mir in 35 Jahren als DJ angeeignet, Du kannst das heute sehr einfach über gängige Streamingportale wie Amazon Prime oder Spotify lernen. Viele User dort speichern sich Playlisten, die man kostenlos abrufen kann.
Du darfst Dich auf keinen Fall so einschränken, dass Du komplette Genres nicht bedienst, wenige Ausnahmen sind natürlich erlaubt. Wenn Du partou keine Volksmusik spielen möchtest, dann geht das in Ordnung. Das musst Du aber mit Deinem Auftraggeber kommunizieren!
Ebenso ist es nicht sehr schlau, sich als Mainstream-DJ auf nur wenige Genres zu beschränken, denn Du wirst ziemlich selten für Events gebucht, auf denen Du nur House oder nur Elektro spielen sollst. Wenn Du das möchtest, spiele lieber in Clubs, denn auf Hochzeiten hast Du dann leider nichts verloren!
Tipp 3: Übertreibe nicht beim Equipment!
Ich habe so viele DJs während meiner 35-jährigen Karriere gesehen, die eine private Hochzeitsfeier mit einem Arena-Open-Air verwechselt haben. Was da an Geräten aufgefahren wurde, ist einfach nicht mehr normal, die haben Tausende von Euros für ihre PA-Anlage und Licht ausgegeben! Das ist überhaupt nicht notwendig, auch wenn viele der Kollegen Dir etwas anderes erzählen wollen, denn: Nicht die Anlage macht die Musik, sondern Du! Passe Deine Anlage der Örtlichkeit an, denn für eine Kneipe braucht man einfach keine 5.000 Watt! Ich habe jahrelang in solchen Gaststätten (und auch kleinen Sälen) mit einer M.I.L.L.Y. von Conrad Musik gemacht, das hat immer ausgereicht. Auch was den Aufbau von Licht betrifft, glaub' mir einfach: Weniger ist mehr! Natürlich sollst Du Licht dabei haben (der Auftraggeber wird Dich danach fragen), aber eine Traverse, an der 12 Moving-Heads für mehrere Hundert Euro hängen, das ist bei einer Hochzeit im Gasthof Adler in Hintertupfingen einfach nur bescheuert (alles schon gesehen).
Ich sehe auch viele DJs, die entweder mit einem Anhänger oder sogar einem Sprinter zum Auftritt fahren. Als ich mir mein neues Auto gekauft habe, habe ich dem Händler meine PA auf den Hof gestellt und gesagt: "Das muss in den Kofferraum!". So verfahre ich heute noch, meine komplette PA, inkl. Bassbox, Licht, Gitarre und allem Zubehör passen in meinen Kofferraum mit umgeklappten Rücksitzen!
Tipp 4: Sei ein Entertainer!
Wenn Du Scheu davor hast, Dich mit fremden Menschen zu unterhalten oder gar vor Lampenfieber nicht mehr stehen kannst, nur weil im Saal 50 Leute darauf warten, dass Du ihnen ordentlich einheizt: Such' Dir einen anderen Job, denn dann wird das nichts! Als mobiler DJ bist Du das Bindeglied zwischen Auftraggeber und Publikum und wenn die Party losgeht, hängt der Erfolg der Party alleine von Deiner Leistung ab! Dazu gehört natürlich auch, mit den Gästen zu interagieren!
Du musst eine Gradwanderung machen zwischen "präsent" und "nicht aufdringlich" sein, das lehrt Dich aber irgendwann die Erfahrung. Es gibt nichts Schlimmeres als einen DJ, der ständig ins Mikrofon blöckt und den 50er-Geburtstag mit einer Apres-Ski-Party verwechselt! Man muss Dich sehen, wenn es erforderlich ist und Du musst unsichtbar sein, wenn die Aufmerksamkeit der Gäste auf einer Aktion im Saal liegt.
Übertreibe es nicht! Du bist kein Clown, sondern der DJ! Du musst weder irgendwelche Spiele anbieten, noch außerhalb der Tanzrunden die Aufmerksamkeit auf Dich lenken. Das ist nicht Deine Party, sondern die Deines Auftraggebers! Auch wenn Du bemerkst, dass irgendwelche Spiele, z. B. auf Hochzeiten oder Geburtstage die Stimmung sprengen und totlangweilig sind: Leg' die Füße hoch, denn es ist nicht Deine Aufgabe den Gästen zu sagen, welche Spiele sie durchführen und welche nicht! Warte geduldig ab, bis Du wieder dran bist!
Und ganz wichtig:
Trinke während er Arbeit keinen Alkohol! Ich höre so oft von meinen Kunden, dass sie DJs gesehen haben, die um 22 Uhr schon eine Flasche Whiskey gekippt hatten. So etwas macht man einfach nicht! Bleibe nüchtern an diesem Abend, diese Feiern sollen nicht dazu dienen, Dir ein kostenloses Besäufnis zu realisieren. Auch Vorglühen ist keine gute Idee. Wenn Du ohne einen gewissen Alkoholpegel nicht mehr auflegen kannst, dann begib Dich in eine Entziehungskur.
Konsumiere vorher auch keine Drogen! Der Arbeitgeber ist nicht doof! Es ist schon ein paar Mal passiert, dass ich gegen Mitternacht angerufen wurde um als Feuerwehr eine Feier zu retten, weil der DJ entweder komplett besoffen oder stoned war bis zur Bewusstlosigkeit. Und ja, ich habe auch schon DJs abgelöst, die einfach scheiße waren.
Tipp 5: Sprich' mit den Kunden!
Treffe Dich mit den Kunden, falls dies möglich ist, denn es geht nichts über ein persönliches Kennenlernen. Ich habe schon Events abgesagt, weil schon das Vorgespräch eine Katastrophe war. Sätze wie "Ich bezahle dich, als spielst du was ich sage" sind ein No-Go, dann steh' auf und verabschiede Dich! Besprich' Deinen Einsatz am Abend, wann Du aufbauen kannst, ab wann die Musik laufen soll und was an weiteren Aktionen am Abend geplant ist. Mach' Deinem Auftraggeber klar, dass Du für die Gestaltung der Musik zuständig bist und er nicht alle 15 Minuten neben Dir stehen muss, um Dir irgendwelche Vorschriften zu machen, welche Lieder Du nun zu spielen hast. Natürlich darf der Gastgeber selbst Musikwünsche äußern, aber wenn Du merkst, dass die Amigos im Saal so gar nicht ankommen, solltest Du den Schneid haben, dies dem Auftraggeber mitzuteilen. Wenn ihm das egal ist, okay, dann ist das seine Sache!
Einer meiner ersten Sätze, die ich den Kunden sage ist folgender: "Ich mache die Musik für eure Gäste, nicht für euch", wenn ich bemerke, dass der Kunde mir zu sehr in meinen Ablauf reinsprechen möchte. Einschränkungen durch den Kunden sollst Du durchaus akzeptieren, aber nicht in der Form, dass es Deinen Part schlicht unmöglich macht. Dann sag dieses Event lieber ab! Wenn Dein Kunde sagt, Du darfst keinen Schlager spielen, er lädt aber 120 Gäste aller Altersklassen ein, dann wirst Du vielleicht mit Anfragen für Schlager überhäuft. Jetzt hast Du die Möglichkeit die Verantwortung dafür auf den Auftraggeber abzuschieben (bei einer Hochzeit kommt das nicht gut an wenn Du das Brautpaar mit reinziehst) oder Du nimmst die Verantwortung auf Deine Schulter. Dann wird Dich aber der überwiegende Teil der Gäste sicher nicht als DJ buchen, wenn mal wieder eine Feier ansteht. Deswegen überlege Dir gut, welche Einschränkungen durch den Arbeitgeber Du noch akzeptieren kannst, und welche eben nicht.
Tipp 6: Geh' auf Wünsche der Gäste ein!
Es gibt nichts Schlimmeres als DJs, die nicht auf die Wünsche der Gäste hören. Für diese Gäste wurdest Du gebucht, für diese Gäste bist Du da! Wenn also ein Gast mit einem vertretbaren Musikwunsch kommt, dann spiel' dieses Lied auch! Du kannst Dir die Wünsche aufschreiben und einpassen, wenn es gerade nicht in die Runde passt. "Vertretbare Musikwünsche" bedeutet, dass es auf das Event passen muss, dass es tanzbar ist, auf jeden Fall Mainstream sein sollte und sich nicht mit den Vorgaben der Gastgeber beißt. Du wirst immer wieder "Kunden" haben, die Dir Lieder unterjubeln wollen, die sonst kein Mensch kennt, diese brauchst Du auch nicht zu spielen! Am Ende des Tages bist Du der DJ und nur Du alleine bestimmst, welche Mucke über die Boxen gehen, und welche nicht!
Erliege nicht den Wünschen, das Handy eines Gastes mit Deiner Anlage zu koppeln, wenn Du selbst das Lied nicht in Deinem Repertoire hast! Mach' das nicht, sonst stehen den ganzen Abend Gäste mit ihren Handys neben Dir!
Ich habe sehr, sehr gute Erfahrung mit "Wunschzetteln" gemacht, die ich, zusammen mit einem Kugelschreiber, auf den Tischen verteile. Ich mache das seit Jahren und das kommt immer sehr gut an! Natürlich kannst Du nicht alle Wünsche spielen (dafür ist der Abend zu kurz oder das Lied passt absolut nicht) aber Du siehst anhand der abgegebenen Wunschzettel, welche Genres im Saal gefragt sind. Steht da kein Schlager auf den zetteln? Dann spiel' keinen! Steht da kein Hardrock? Dann spiel' auch keinen! Außer die Gastgeber haben sich diese Genres gewünscht! Du kannst also anhand der Wunschzettel wunderbar sehen, wohin die Gäste gerne musikalisch hinreisen möchten.
Tipp 7: Nebel braucht wirklich niemand
In den über 25 Jahren, in denen ich jetzt als mobiler DJ arbeite, habe ich über 2.000 Veranstaltungen begleitet. Da war kein Kunde dabei, nicht einer, der nach einer Nebenmaschine gefragt hat. Nicht einer! Egal wo die Veranstaltung war, in einer Kneipe, einer Gastwirtschaft, in einem Gemeinschaftssaal oder in einer Eventscheune: Nebel wollte niemand haben! Wozu auch? In einer Diskothek dient das Ausströmen von Nebel dazu, die Lichteffekte auf der Tanzfläche (meistens von Lasern) sichtbar zu machen. In dieser Disco befindet sich aber auch eine Abluft, die dafür sorgt, dass nach wenigen Minuten der Nebel wieder verschwunden ist! In einem 50qm kleinen Gaststättenraum würden die Gäste den Raum fluchtartig verlassen, weil sie keine Luft mehr bekommen, nachdem Du den Raum eingenebelt hast. Der Nebel macht nicht vor der Tanzfläche halt, sondern benebelt den kompletten Raum. Kauf' das Teil gar nicht erst. Und wenn Du schon eine hast, lass sie zu Hause stehen!
Tipp 8: Lichteffekte? Bitte nicht übertreiben!
Ich spreche hier auch wieder aus Erfahrung: Es ist absolut unnötig, auf einer privaten Feier eine Lichttraverse mit einem halben Dutzend Movingheads oder anderen Lichteffekten aufzubauen. Du wirst auch schnell merken, dass für so ein Lichtspektakel gar nicht genug Platz zur Verfügung steht. Du sparst Dir eine Menge Geld, wenn Du Dich bei den Lichteffekten auf kleinere Dinge beschränkst. Zudem sparst Du Dir die Zeit des Auf- und Abbaus. Wenn Du mal 11 Stunden auf einer Hochzeit gestanden bist, möchtest Du dann noch zwei Stunden abbauen? Sicher nicht!
Hinzu kommt, dass bei solchen Feiern oft die Lichtverhältnisse so sind, dass man Deine ganzen Lichter gar nicht sieht! Es ist so gut wie nie dunkel genug, denn da ist ja nicht nur die Tanzfläche, sondern auch noch der Rest des Saales, in dem die Gäste sitzen. Und die möchten gerne auch noch was sehen!
Bist Du in einer Festhalle gebucht und Geld spielt für Dich keine Rolle, dann hast Du auch was das Licht angeht, welches Du dort aufbaust, keine Grenze nach oben. Lass' Dir das Klimbim aber extra bezahlen, verlange für den Aufbau und das Mitschleppen von viel Lichtspektakel eine Pauschale.
Tipp 9: Laustärke und Bass?
Es wird nicht so oft passieren, dass Dich Auftraggeber nach einer Bassbox fragen. Zu 99,99% ist eine solche Box auf den meisten Events auch gar nicht nötig. Nur weil Du gerne Bass hast bedeutet das nicht, dass Du das Deinen Kunden eine solche Box aufdrängen solltest, denn: Du wirst fast immer folgenden Satz hören: "Kannst du bitte den Bass rausnehmen?"! Vor allem die Wirte werden Dir das sagen, wenn sich z.B. auch noch Gästezimmer in dem Haus befinden.
Zudem nimmt Dir die Bassbox (und auch ein hochgedrehtes Bass in Deinen normalen Boxen) unheimlich Power Deiner Anlage weg! Da spielt es auch keine Rolle, ob Du aktive oder passive Boxen dabei hast: Viel Bass schraubt an der Leistung! Und zwar nach unten! Wenn tatsächlich ein Bass verlangt werden sollte, musst Du Deine Anlage entsprechend dimensionieren, oder einen aktiven Bass dazustellen!
Auch Lautstärke ist nicht alles, achte lieber darauf, dass die Boxen gut klingen und dass Deine MP3s eine ausreichende Qualität haben. Da sind 128 kbit/s wirklich die unterste der unteren Grenzen, denn schon dieses MP3 "vermatscht", wenn Du die Musik laut drehst! 320 kbit/s ist hier das Maß der Dinge. Gleiches gilt für OGG oder FLAC-Dateien: Je größer, umso besser klingt das!
Tipp 10: Was es noch zu beachten gibt.....
Es wird Dir nicht immer leicht fallen den Abend durchzustehen, denn manche Auftraggeber können einem so richtig auf die Nerven gehen. Wenn Du schon beim Vorgespräch das Gefühl hast, dass da Reibungspunkte entstehen können, dann lass den Abend lieber sausen! Wird es erst beim Gig nervig heißt es zunächst: Ruhe bewahren! Tief durchatmen! Der Abend geht nicht mehr lange, Du schaffst das! Aber eines solltest Du wissen, lass Dir nicht alles gefallen! Du bist ein Dienstleister, kein Sklave! Wenn Du das Gefühl hast, dass eine Zusammenarbeit partou nicht mehr möglich ist, dann kannst Du den Abend auch abbrechen (hab' ich schon mal gemacht, nachdem der Bruder des Bräutigams mich schlagen wollte).
Der Gast ist König!
Aber eben auch nur Gast! Du brauchst ein dickes Fell, denn jeden Abend (wirklich!) gibt es einen Gast, den Du am liebsten entfernen würdest. Wenn Dir das zu viel wird, dann informiere den Auftraggeber, wenn es nichts genutzt hat den Gast selbst darauf aufmerksam zu machen, dass Du hier arbeitest."Das hat sich das Brautpaar/das Geburtstagskind gewünscht!"
Das wird einer der häufigsten Sätze sein. Genau wie "Ich kenne die alle, ich weiß was die hören wollen!". Wie Du damit umgehen sollst, wird Dich die Erfahrung lernen, denn darauf zu reagieren geht meistens in die Hose!Bescheiße nicht das Finanzamt!
Erliege dieser Versuchung, denn wenn Du den Zoll wegen einer Steuerhinterziehung in der Bude hast, kann Dir das mächtigen Ärger bescheren! Schließe mit den Auftraggebern Verträge ab und lass Dir Deine AGBs unterschreiben! Ein Muster kannst Du sicher im Internet finden. Bringe am Abend eine Rechnung mit und lasse Dich immer bar bezahlen, das ist bei DJs so üblich!Das Mikrofon ist Dein Partner!
Entscheide Dich vorher, was Du sein willst, ein Alleinunterhalter oder ein DJ? In beiden Fällen solltest Du aber den Einsatz des Mikros dosieren! Den ganzen Abend nichts zu sagen ist genauso Unfug wie alle zwei Lieder die Leute zu animieren! Das kommt auf privaten Feiern meistens sowieso nicht so gut an, wenn der DJ alle fünf Minuten "Wo sind Eure Hände" schreit. Spätestens wenn Dir einer 20 Euro gibt, damit Du "endlich Deine Schnauze hältst", hast Du es übertrieben! Lerne Dich in die Feier einzubringen, bemerke aber auch, wann Du Dich zurückziehen und raushalten solltest! Das sind Dinge, die Du erst mit den Jahren lernst!Nimm Dir einen Steuerberater!
Du brauchst als DJ keine Gewerbeanmeldung, wenn Du Dich als "Kleinunternehmer" beim Finanzamt anmeldest, dies muss von Deinem Steuerberater beantragt werden! Hier gelten Grenzen von 17.500 Euro im Vorjahr und 50.000 Euro im darauf folgendem Jahr. Du musst dann auch keine Mehrwertsteuer ausweisen (also schreibst Du Rechnungen ohne Märchensteuer), bekommst dann natürlich auch keine Vorsteuer zurück.Hol' Dir eine Reisegewerbekarte!
Da Du als DJ "mobil", also nicht stationär und ständig unterwegs bist, kannst Du eine Reisegewerbekarte beantragen. Dort trägst Du als ausgeübten Beruf "Discjockey, Musiker" ein. Eine Reisegewerbekarte erspart Dir auch die Anmeldung eines Gewerbebetriebes, wenn Du die Grenzen des Einkommens überschreiten solltest.Melde Dich bei der Künstlerkrankenkasse an!
Hier musst Du aber beachten, dass Du als reiner DJ bei der KKK nicht aufgenommen wirst! Da ich selbst auch Musiker bin (ich spiele jeden Abend bei einem Gig live mit Gitarre & Gesang), habe ich meine Arbeit als DJ immer als "Aftershowparty" auf den Rechnungen gekennzeichnet.Private Krankenversicherung?
Eine Anmeldung bei einer privaten Krankenversicherung ist nicht notwendig, wenn Du nicht mehr als 445 Euro im Monat, also 5.340 Euro im Jahr verdienst. Das ist dann durch die Familienversicherung abgedeckt! Hierbei gilt der Gewinn, nicht der Umsatz! Aber Vorsicht: Liegst Du auch nur einen Euro drüber, kommt eine Rechnung von der Krankenversicherung! Bei vielen Krankenkassen kannst Du dann entscheiden nicht den Jahresbeitrag zu bezahlen, sondern nur die Leistung, die Du in diesem Jahr in Anspruch genommen hast!GEMA, das leidige Thema!
Wenn Du das Thema GEMA googelst, wird es Dir ganz schwindelig, doch das ist alles nur halb so wild. Die Bestimmungen der GEMA sind dabei mehr oder weniger eindeutig. Zunächst einmal das Wichtigste: Du musst nicht Mitglied bei der GEMA werden, auch wenn viele Webseiten das behaupten! Wenn Du ausschließlich auf privaten Events auflegst (dazu gehören auch Firmenfeiern) musst Du Dich überhaupt nicht um die GEMA kümmern, denn dann fällt gar keine Gebühr an! Bei öffentlichen Veranstaltungen ist der Veranstalter für die GEMA verantwortlich, nicht Du als DJ.
Trotzdem musst Du Deinen Musikpool lizensieren und das kann mal so richtig ins Geld gehen: Die GEMA verlangt 0,14 Cent für jeden Musiktitel in Deinem Repertoire! Das geht aber auch mit einer Jahrespauschale: Für Bestände vor Deiner Anmeldung sind einmalig 250 Euro fällig, dann jeweils 59 Euro für 500 Kopien!
Was bedeutet das? Wenn Du Deine Musik von der CD als MP3 speicherst, ist das eine Kopie. Davon kannst Du 500 Stück anfertigen, die GEMA möchte dafür 59 Euro haben. Jedes Jahr! Für 500 Stück! Das gilt auch, wenn Du Deine Lieder aus Streamingdiensten speicherst! Wenn Du von der Kopie eine Kopie machst, würde Dich das wieder 59 Euro für 500 Stück kosten. Rechne Dir das mal aus, was macht man bitte mit 500 Titeln? Das reicht hinten und vorne nicht. Hast Du also 20.000 Titel dabei, kostet Dich das 2.360 Euro. Jedes Jahr!
Wann muss ich gar keine GEMA bezahlen?
Gar keine Gebühren werden fällig, wenn Du ausschließlich(!) von der Original-CD oder Vinyl spielst! Du darfst aber keine Kopie von der Original-CD machen, da gilt wirklich nur das Original! Es kostet auch keine Gebühren, wenn Du am Abend Deine Musik über bezahlte Streamingdienste abspielst (z. B. Amazon Prime, Spotify, aber auch Youtube!), was natürlich nur möglich ist, wenn Du auf der Veranstaltung einen Zugang zum Internet hast. Erlaubt der Streamingdienst das Offline-Speichern von Titeln, zählt die GEMA dies wieder als Kopie!
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